Pinus sylvestris – Waldkiefer als Bonsai

Die Waldkiefer wird auch gerne zu einem Bonsai gestaltet.

Einige regionelle Varietäten werden hier auf Grund ihrer kürzeren Nadeln gerne favorisiert.

Diese sind allerdings außerhalb dieser Regionen oft schlecht zu bekommen.

So hat die Schottische Waldkiefer (Pinus sylvestris var. scotica) etwas 3,5 cm lange Nadeln und Zapfen.

Und bei der Engadiner Waldkiefer (Pinus sylvestris var. engadinensis) sind es sogar nur 2,5 bis 3 cm. Aber auch die Moorwaldkiefer (Pinus sylvestris var. turfosa) hat nur 2.5 cm lange Nadeln.

Während die Nadeln bei den meisten Waldkiefern etwa 7-8 Jahre halten, erreichen die der Moorwaldkiefer nicht dieses Alter und fallen so früher ab.

Herkunft:
Über ganz Europa von Sibirien, Skandinavien bis Spanien und die Türkei.

Blatt:

Paarweise blaugrüne bis graugrüne Nadeln an Kurztrieben mit 4 bis 7 cm Länge und einer Lebensdauer von 7-8 Jahren. Die Nadeln sind meist in sich gedreht.

Rinde:
im Alter und oberen Stamm- und Astbereich orangefarbene Spiegelrinde welche papierdünn abblättern kann. Im unteren Bereich ist es eine dickere grau- bis rotbraune Plattenborke. Ab einem höheren Alter ergibt sich so ein zweifarbiger Stamm.

Pinus sylvestris

Winter:
Möglichst schattig im Garten den Ballen ohne Schale in die Gartenerde oder in einer Holzkiste mit Torf-Sand-Gemisch auf dem Balkon oder der Terrasse vor starken Frost schützen. Bei milden Temperaturen sollte das Substrat bzw. Erdreich angefeuchtet werden.

Bonsaieignung:
Sehr gut geeignet.

Beschaffung:
In Bonsaigärtnereien, Baumschulen und Gartencentern oder als Findling (= Yamadori).

Standort:
Vollsonnig. Bei zu schattigem Standort entwickeln sich längere Nadeln!

Pinus sylvestris als Bonsai

Giessen und Düngen:
Gleichmäßig feucht halten. Durch Staunässe können Wurzelpilze absterben, wodurch der Baum geschädigt werden kann, da er mit diesen Pilzen in einer Symbiose lebt!
Im Frühjahr während des Austriebs sparsam gießen, damit die Nadeln nicht zu lange austreiben!
Gedüngt wird von Mai bis August mit organischen Kugeldünger.

Substrat:
2 Teile Akadama, 1 Teil Humus mit guter Dränage

Umtopfen:
Alle zwei bis fünf Jahre mit einem Wurzelschnitt im Frühjahr. Dem Substrat sollte man Mykhorrhiza-Pilz beimengen. Dieser fördert in Symbiose mit den Wurzeln die Nährstoffaufnahme!

Pinus sylvestri Bonsai Literat von Walter Pall

Pinus sylvestri Bonsai Literat von Walter Pall

Gestaltung:
Alle Gestaltungsformen die auch in der Natur vorkommen.

Rückschnitt:
Bis Anfang Juni werden die Kerzen entfernt. Danach bilden sich an den Schnittstellen neue Knospen mit kürzeren Nadeln. Sobald die Neutriebe verholzen, werden sie auf ein Drittel gekürzt. Die sich dort neu bildenden Knospen treiben dann im nächsten Frühjahr aus.

Drahten:
Da das Holz bei der Waldkiefer relativ lange noch biegsam ist, kann man meist auch noch dickere Triebe noch gut drahten.
Bei dickeren Stämmen oder Ästen kann zwar auch noch gut gebogen werden, zum Schutz sollte der zu drahtende Bereich vorher mit Bast geschützt werden.

Schädlinge und Krankheiten:
Kiefern-Schütte und Kiefernrindenblasenrost werden durch Schadpilze verursacht.
Einige Insekten können der Waldkiefer ebenfalls Schaden zufügen – Blauer Kiefernprachtkäfer, Großer und Kleiner Waldgärtner, Kiefernrüsselkäfer, Kiefernborkenkäfer, Kiefernspinner, Kiefernspanner ….

One Response

  1. Bernd 24. September 2010

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